mir ist noch ein weiterer Gedanke gekommen, was noch als Option für BoxToGo interessant sein könnte: Callback.
Es gibt auch Datentarife (z.B. 1&1 Notebookflat, genauso wie die 3-Monat-kostenlose Sofort-Start-Flat von 1&1), bei denen die Telefonie zu allen Zielen (selbst netzintern) sündhaft teuer ist (29 Cent/Min). Zum Surfen und Angerufen-werden ist ein solcher Tarif natürlich trotzdem interessant, da bei ihm Tethering erlaubt ist, man also im Gegensatz zu den meisten anderen Tarifen auch das Smartphone als Modem für das Notebook nutzen darf (und bei der Sofort-Start-Flat immerhin 5GB/Mon in den ersten drei Monaten kostenlos verfügbar hat).
Will man mit einem solchen Tarif trotzdem abgehend telefonieren, braucht man entweder VoIP (verstößt meist gegen die AGB, also VPN erforderlich), oder (was auch ohne UMTS und bei gedrosselter Bandbreite geht) eine Möglichkeit, die FBF den Ruf aufbauen zu lassen.
Ich muss da etwas ausholen und bei Adam und Eva anfangen:
2005 gab es noch keine Datentarife und Smartphones. Was es damals gab, war allerdings O2-Genion, was man durch einen Trick mit einer bundesweiten Smartzone versehen konnte, also kostenfreie Erreichbarkeit bundesweit unter einer Festnetznummer (da der Trick heute nicht mehr geht nur kurz: Man brauchte eine Genionkarte und eine O2-Loop-Karte, stellte im Genion-Handy RUL sofort auf Loop ein (war damals kostenlos) und ließ das Genionhandy zu hause in der Homezone. Eingehende Anrufe auf die Festnetznummer wurden dann kostenfrei aufs Loophandy geleitet).
Um vom Loophandy abgehend kostenlos ins Festnetz telefonieren zu können, gab es einen Trick: Man installierte den dsmod mit Callmonitor (heute eist der dsmod "freetz") und löste mit einem Triggeranruf einen Rückruf der FBF auf die Festnetznummer von Genion aus. Mittels eines Loopback-Kabels an der FBF (man verband einen freien Analoganschluss der FBF mit dem Analogeingang der Box (Voraussetzung war natürlich, dass man einen reinen VoIP-Anschluss - damals selten - oder einen ISDN-Anschluss hatte)) konnte man nun Callthrough für eingehende Anrufe auf dem Analogen Festnetz aktivieren und vom Loophandy kostenlos ins Festnetz telefonieren.
Mit Smartphones sind derartige Verrenkungen heute eigentlich nicht mehr nötig, das ganze könnte viel komfortabler geschehen.
Ablauf, wie es eine App auf dem Smartphone realisieren könnte:
- Auswählen des Ziels aus der Anrufliste oder dem Telefonbuch
- Dieses Ziel in der FBF als RUL (sofort) für eingehende Anrufe auf dem analogen Festnetz setzen
- Wahlhilfe aufrufen, um das eigene Smartphone anzurufen
Auch hier ist natürlich ein Loopbackkabel erforderlich, damit aus dem Klingeln einer analogen Nebenstelle (fon1, 2 oder 3) ein eingehender Anruf auf dem analogen Festnetz wird.
Man merkt vielleicht die Ähnlichkeit mit anderen Vorschlägen, die ich gepostet habe, sei es "Tablett als Wahlhilfe verwenden" oder "RUL statt Calltrough nutzen um das Problem der DTMF-Erkennung zu umgehen".
Im Prinzip sind das technisch alles ähnliche Vorschläge, die sich nur unterschiedlich nutzen lassen. Ich versuche mal, das ganze tabellarisch darzustellen:
Code: Alles auswählen
Callthrough ohne DTMF-Probleme | RUL eingehende Anrufe von <Handynummer> an <externes Ziel> setzen | Smartphone die <FBF-Nummer> anrufen lassen
Wahlhilfe für Tabletts (1) | | Wahlhilfe der FBF nutzen, <Nebenstelle> setzen und <externes Ziel> rufen
Wahlhilfe für Tabletts (2)* | RUL eingehende Anrufe von Analoger Eingang an <externes Ziel> setzen | Wahlhilfe der FBF nutzen, <Nebenstelle*> setzen und <internes Ziel> rufen
Callback* | RUL eingehende Anrufe von Analoger Eingang an <externes Ziel> setzen | Wahlhilfe der FBF nutzen, <Nebenstelle*> setzen und <Handynummer> rufen
Der Vorteil von Wahlhilfe für Tabletts (2) gegenüber der Version (1) ist, dass erst das interne Ziel gerufen wird, der extern angerufene also nicht die Ansage "Ihre Verbindung wird gehalten" bekommt.
Wahlhilfe für Tabletts (2) und Callback sind technisch - wie man sieht - identisch, bei der Wahlhilfe für Tabletts (2) wird lediglich das interne Ziel statt der eigenen Handynummer eingetragen.
Leider kenne ich mich in Android-Programmierung nicht aus. Ich kann aber gerne bei der Dokumentation helfen, insbesondere wenn es um das Thema Loopbackkabel geht.
Die Wahlhilfe der FBF lässt sich bei den meisten Boxen per Telent ansprechen (dazu muss Telent natürlich aktiviert sein, was z.B. bei der 6360 wohl nicht geht):
echo "ATP1" | nc 127.0.0.1 1011 setzt die Wahlhilfe auf Nebenstelle fon1 (zulässig: 1-3, 51-59, 610-619, eventuell 9,50 (nicht getestet), definitiv nicht 620-629)
echo "ATDT<Zielnummer>" | nc 127.0.0.1 1011 wird dann ein Anruf an die Zielnummer initiiert.
Ich vermute mal aber, für BoxToGo bietet sich eher die Nutzung der Konfigurationsmöglichkeiten im Webinterface an, da Telnet ja nicht auf allen Boxen aktiv ist.
Vor allem der erste Punkt - Callthrough ohne DTMF-Probleme - würde meiner Meinung nach BoxToGo von einer (guten) normalen App zur absoluten Killerapp machen (alle bisherigen Funktionen gehen, wenn auch umständlicher, mit Hausmitteln, aber eine zuverlässige(!) Telefonie über Callthrough ohne DTMF-Problem gibt es bisher noch nicht).
Callback wäre natürlich die zweite Killerfunktion, vor allem, wenn man im Ausland Urlaub macht. Dann holt man vor Ort eine lokale Prepaid-Karte mit Datentarif. Den Callback lässt man z.B über InterVoiP sehr günstig (ca. 3Cent/Min) auf die Auslands-Handynummer durchführen und nutzt ansonsten die Festnetztelefonie von zu hause.
Wahlhilfe für Tabletts ist natürlich die Killerfunktion für Tablettnutzer - da die Funktionsweise (2) aber bei Callback gleich mit erledigt wird, braucht es eigentlich keine Speziallösung.